Text: Markus Berger
Als Partydroge nahm es seinen Anfang, als Partydroge gilt es heute: Distickstoffmonoxid oder Lachgas. Das legale, auch als Stickoxydul und N2O bezeichnete, nicht-toxische Gas, galt schon Anfang des 19. Jahrhunderts als Gesellschaftsspaß. Auf Raves wird es seit vielen Jahren und zunehmend öfter in Luftballons abgefüllt verkauft. Ein hochwirksames, nicht dem BtMG unterstelltes Entheogen ohne nennenswerte Nebenwirkungen – kann es das geben? Ja, es kann.
Doch sollte man nicht glauben, Lachgas sei grundsätzlich völlig harmlos. Wie bei jeder machtvollen psychedelischen Substanz kann auch der nicht sachgemäße Gebrauch von N2O allerhand unangenehme Zustände bewirken. Vorliegender Artikel verschafft zunächst einen kurzen Überblick über die Substanz und ihre Geschichte, führt knapp in die Anwendung ein und geht dann insbesondere auf die verschiedenen potenziellen Gefahren ein. Und eins noch vorweg: Dieser Text möchte nicht zum Konsum der besprochenen Substanz ermuntern. Primäres Ziel ist, die oftmals einfach übergangenen Risiken eines Lachgasmissbrauchs zu erörtern und darzulegen.
Die Substanz
Chemische Bezeichnung: Distickstoffmonoxid; Summenformel: N2O; CAS-Nr.: 10024-97-2; Molekulargewicht: 44.0128
Synonyme: Stickoxidul, Stickoxid, Distickstoffoxid, Lachgas, E942, Nitrous oxide (engl.), Nitrogen oxide (engl.), dinitrogen monoxide (engl.), Laughing gas (engl.), hyponitrous acid anhydride (engl.), Dinitrogen oxide (engl.)
Lachgas ist ein annähernd untoxisches, nicht brennbares, nicht explosives, farb- und geruchloses, bakteriostatisches (= das Bakterienwachstum hemmendes) Gas. N2O bindet nicht an Hämoglobin (= roter Blutfarbstoff) und hat deshalb etwa eine Stunde nach Einnahme den Körper komplett wieder verlassen.
Geschichtliches
Die Entstehung und Geschichte des Lachgases haben wir dem Wirken dreier englischer Chemiker zu verdanken: Joseph Priestley, Thomas Beddoes und Humphrey Davy. Priestley hatte das Narkosegas 1772 erstmals synthetisiert und 1776 veröffentlicht.
Das neue Medikament zog viele Wissenschaftler in seinen Bann. Davy begann, sich des Themas anzunehmen und eröffnete umgehend seine Forschungsarbeiten. Beddoes, ebenfalls sehr am Stickoxid interessiert, holte Davy 1779 in seine neu eröffnete „Pneumatic Institution“ nach Bristol, damit dieser sich dort noch intensiver seinen bereits begonnen N2O-Forschungen widmen konnte. Der junge Davy empfahl die Substanz 1799 als Narkosemittel und feierte ab 1800 ausgelassen mit Kollegen und Freunden N2O-Partys. Aufgrund der zuweilen durch das Synthetikum verursachten Lachanfälle gab Davy dem Medikament seinen Trivialnamen „Lachgas“. 1844 verwendete der englische Zahnarzt Horace Wells das schmerzstillende Gas erstmalig am Patienten, ab 1868 wurde es dann als Anästhetikum für klinische Operationen benutzt. Priestley und Davy wurden übrigens wegen ihrer Lachgasentdeckung bzw. -forschungen geadelt.
Herstellung/Synthese
Lucys Xtra
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