Die Legalisierung von Cannabis hat keine relevanten Auswirkungen auf psychiatrische Störungen – das fanden US-amerikanische und finnische Forscher heraus, indem sie das Konsumverhalten anhand einer Studie mit Zwillingen untersuchten.
Mithilfe von Daten aus einer Längsschnittstudie mit 4043 Zwillingen aus den USA fanden Forscher der Universitäten von Minnesota und Colorado (USA) sowie von der Universität Helsinki (Finnland) heraus, dass die Legalisierung von Cannabis in den USA keine relevanten Auswirkungen auf ein breites Spektrum psychiatrischer Erkrankungen und psychosozialer Beeinträchtigungen im Erwachsenenalter hatte. Die Teilnehmer wurden erstmals im Jugendalter und nun im Alter von 24 bis 49 Jahren untersucht, wobei sie in Bundesstaaten mit unterschiedlicher Cannabispolitik wohnten (40 % wohnten in einem Staat, in dem Cannabis für Freizeitzwecke legal ist).
Im Kontrolldesign mit zwei Zwillingen, bei dem die frühere Cannabishäufigkeit bzw. die Symptome einer Alkoholkonsumstörung berücksichtigt wurden, konsumierten die Zwillinge, die in einem Bundesstaat lebten, in dem Cannabiskonsum für den rekreativen Gebrauch legalisiert ist, im Durchschnitt häufiger Cannabis und wiesen weniger Symptome einer Alkoholkonsumstörung auf als ihre Zwillinge, die in einem Bundesstaat lebten, der Freizeitcannabis verbietet.
«Die Legalisierung von Cannabis war in der Zwillingsstudie mit keinem anderen nachteiligen Ergebnis verbunden, auch nicht mit einer Cannabiskonsumstörung», schreiben die Autoren. «Kein Risikofaktor interagierte signifikant mit dem Legalisierungsstatus, um irgendein Ergebnis vorherzusagen. (…) Die Anfälligkeit für Cannabiskonsum wurde durch das legale Cannabisumfeld nicht verschlimmert.»