Rezension: Nahrung für die Seele

Buchbesprechung zu «Ayahuasca und Tabak»

Nicotiana-tabacum-Blüte. Foto: Vinayaraj.

«Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, ist nicht nur ein Spruch, sondern beschreibt das Bedürfnis, nach Nahrung für das Gemüt, auch Seele genannt. Seit es Menschen gibt, suchen sie nach etwas, was diesen Bereich erklärt und ernährt. Ein Rausch ist als Möglichkeit erkannt, dem nahe zu kommen.»

Im Neusser Tageblatt, einer Onlinezeitung «für den linken Niederrhein», ist am 10. Mai eine Buchbesprechung unseres Smart-Plus-Bandes «Ayahuasca und Tabak» von Jeremy Narby und Rafael Chanacari Pizuri erschienen. Der Autor Philipp Maas hat das Buch auf geradezu poetische und schöne Weise rezensiert, wenn auch nicht alles korrekt wiedergegeben wurde. So zum Beispiel, dass der Ayahuasca «ein Blocker hinzugefügt [wird], der den vorzeitigen Abbau [von DMT] hemmt. Was das ist, ist nicht bekannt und dürfte von Fall zu Fall auch unterschiedlich sein».

In Wirklichkeit ist die Komposition aus DMT-haltigen Pflanzen und entsprechend notwendigen MAO-Hemmern zum Aktivieren des oral aufgenommenen Dimethyltryptamins sehr wohl bekannt. Es handelt sich um die Ayahuasca-Liane Banisteriopsis caapi oder analoge Pflanzen, die MAO-Hemmer in Form von Beta-Carbolinen enthalten. Außerdem werden der Ayahuasca von diversen Schamanen und Ayahuasqueros häufig weitere pflanzliche Ingredienzien beigegeben, deren Namen jedoch nicht immer preisgegeben werden. Daher könnte das kleine Missverständnis also rühren.