Es ist der 16. April 1943. Unbemerkt kommt Albert Hofmann, der als Naturstoffchemiker bei Sandoz in Basel beschäftigt ist, bei der Synthese mit Spuren der neuen Chemikalie Lysergsäure-diethylamid (LSD-25) in Berührung und erlebt den ersten, damals noch leichten Acid-Rausch der Menschheitsgeschichte, welchen er wie folgt in „LSD – Mein Sorgenkind“ beschreibt:
„Vergangenen Freitag, 16. April 1943, musste ich mitten am Nachmittag meine Arbeit im Laboratorium unterbrechen und mich nach Hause begeben, da ich von einer merkwürdigen Unruhe, verbunden mit einem leichten Schwindelgefühl, befallen wurde.Zu Hause legte ich mich nieder und versank in einen nicht unangenehmen rauschartigen Zustand, der sich durch eine äußerst angeregte Phantasie kennzeichnete. Im Dämmerzustand bei geschlossenen Augen – das Tageslicht empfand ich als unangenehm grell – drangen ununterbrochen phantastische Bilder von außerdordentlicher Plastizität und mit intensivem, kaleidoskopartigem Farbenspiel auf mich ein. Nach etwa zwei Stunden verflüchtigte sich dieser Zustand.“
Diese Erfahrung beeindruckte und motivierte Albert Hofmann so sehr und erfüllte ihn derart mit Neugierde, was es mit LSD auf sich haben könnte, dass er drei Tage später, am 19. April 1943 um 16.20 Uhr (!), den ersten gezielten LSD-Versuch unternahm, der als Bicycle Day in die Geschichte eingehen sollte.
Dieser erstmals vorsätzlich eingenommene LSD-Trip war mit 250 Mikrogramm relativ hoch dosiert – 50 bis 100 Mikrogramm hätten für den Anfang durchaus gereicht. Das war Albert Hofmann jedoch nicht bewusst, außerdem war bis zu diesem Zeitpunkt keine Substanz bekannt, die in derart geringen Mengen wirksam ist.
Lucys-Autor Hans Cousto hat in seinem taz-Blog auch über den Jahrestag berichtet.