An der University of Exeter in Großbritannien läuft das Forschungsprojekt Ketamine for reduction of Alcoholic Relapse (kurz: KARE; dt.: Ketamin zur Verringerung von Alkoholismus-Rückfälligkeit), welches die Eignung von Ketamin als Therapeutikum für Alkoholismus untersucht. Professor Celia Morgan, Leiterin der klinischen Studien, möchte herausfinden, ob Alkoholismusbetroffene nach einer Ketaminerfahrung in Verbindung mit Therapiesitzungen mehrere Monate abstinent bleiben können.
Phase I der clinical trials ist bereits abgeschlossen; hier werden Informationen zur entsprechenden Substanz gesammelt. Jetzt geht es in Phase II, in der in der Regel erprobt wird, wie sicher die Behandlungsmethode ist und wie gut sie funktioniert. Dazu möchte das Forschungsteam 280 Menschen mit Alkoholproblemen zufällig in zwei Gruppen aufteilen. Die eine Hälfte erhält Ketamin in der Dosis, die in der ersten klinischen Studie mit psychologischer Therapie verwendet wurde, die andere erhält eine sehr niedrige Ketamindosis und ein siebenteiliges Aufklärungsprogramm über die schädlichen Auswirkungen von Alkohol. Dann wird untersucht, ob das Ketamin und die Therapie den schädlichen Alkoholkonsum verringern konnten.
Die Studie wird vom National Institute for Health and Care Research (NIHR) sowie von Awakn Life Sciences, einem auf Suchtbehandlungen spezialisierten Biotechnologieunternehmen, finanziert. Die Suche nach freiwilligen Teilnehmern soll ab Mitte 2023 beginnen.
Ketamin hat sich seit seiner Entwicklung im Jahr 1962 als Anästhetikum/Narkotikum bereits langjährig bewährt. Seit einigen Jahren wird es auch als psychedelisches Therapeutikum beforscht.
Ressource:
www.bbc.com