Klassische Symphonie über Haschisch

Orientalisch inspiriertes Musikstück von Sergei Ljapunow

Wer glaubt, die Welt der psychoaktiven Substanzen hatte keinen Einfluss auf klassische Komponisten, der irrt: Tonwerke inspiriert von oder über Opium, Haschisch oder Kaffee sind und waren keine Seltenheit.

So ist beispielsweise über den Romantiker Hector Berlioz bekannt, dass er im Frankreich des 19. Jahrhunderts zahlreiche Laudanum-Trips erlebte und explizit der fünfte Satz seiner Symphonie fantastique, der Hexen-Sabbat, folglich von horrormäßigen Opium-Erfahrungen inspiriert ist.

Wir präsentieren hier ein drogeninspiriertes Werk Sergei Michailowitsch Ljapunows, in dem es um Haschisch geht. Sein orchestrales Machwerk Hachisch in b-Moll (Op. 53), das er 1914 erstveröffentlichte, betitelte er selbst als „Orientalisches Klanggedicht“ (poême symphonique oriental). Dementsprechend stellen sich Harmonik (Akkordführung) und Melodik (Melodieführung) des etwa 20-minütigen Stücks als eine Mischung aus europäisch und arabisch anmutenden Skalen (Tonleitern) dar. Ljapunow war beim Arbeiten an dem symphonischen Poem von einem Gedicht des russischen Schriftstellers Arseny Golenischchev-Kutuzov inspiriert.

Die vollständige Partitur des Tongedichtes ist hier kostenlos als PDF erhältlich.