Über den Anbau von Coca

XtraErythroxylum coca growen

Text: Markus Berger

Dieser Artikel dient nicht zur Nachahmung, sondern rein wissenschaftlichen, informativen Dokumentationszwecken und ist unter keinen Umständen als Aufforderung zu illegalen Handlungen zu verstehen.

 

In its native environment, it grows along side
plants like coffee, ginger, and banana.
(MURPLE 2002)

Erythroxylum coca in Topfkultur. Foto: pd

Das Wissen um Details der vegetativen und generativen Vermehrung der Coca-Pflanze, also des Anbaus per Steckling bzw. Samen, wird von Cocabauern über Generationen innerfamiliär weitergegeben. In mitteleuropäischen Gefilden gilt der Coca-Strauch als schwierig zu kultivieren. Mit dem nötigen Fingerspitzengefühl und Geduld kann der Anbau des Gewächses aber trotzdem gelingen.

Die Cocapflanze Erythroxylum coca wächst in mediterranen bis tropischen Vegetationen – vorzugsweise in frostfreien Zonen. Coca wächst in den USA (u.a. Kalifornien, Arizona, New Mexico, Texas, Louisiana, Alabama, Mississippi und Florida), Europa (u.a. Spanien, Italien und Griechenland) und in Australien bzw. Neuseeland. Neben der allgemeinen Darstellung der Coca-Kultivierung soll in dieser Arbeit untersucht werden, ob Erythroxylum coca auch in weniger geeignetem Klima, dafür aber beispielsweise im Treibhaus oder in Topfkultur mit Überwinterung im Haus vermehrt und gehalten werden kann.

Samen ernten und vorbereiten

Falls bereits Cocapflanzen kultiviert werden, deren Samen geerntet werden sollen, so geschieht dies in unseren Gefilden vorzugsweise in den Sommermonaten. Dabei nimmt man nur Körner von zwei bis drei Jahre alten Pflanzen. Kurz bevor die Früchte ihre volle Reife entfalten, werden sie gesammelt und im Sammelkorb liegen gelassen, bis sie weich und matschig geworden sind. Dann wird das klebrige Fruchtfleisch abgewaschen, die Samen werden gründlich gereinigt und in der Sonne getrocknet. Schlechte Samen identifiziert man, indem man die geernteten Körner in Wasser gibt. Nicht verwendbare, beschädigte Samen schwimmen an der Wasseroberfläche und können abgesammelt und weggeworfen werden. Cocasamen haben nach der Ernte leider keine allzu lange Haltbarkeit. Einmal ausgetrocknet, kann das Saatgut getrost verworfen werden – es wird nicht mehr keimen. Idealerweise sollten die Samen spätestens zwei Tage nach der Ernte in frisches Anzuchtsubstrat gegeben werden. Eine aus Samen gezogene Cocapflanze erreicht normalerweise in ein bis drei Jahren die Reife.

Aussaat

Am besten ist es, jedes Korn in einen eigenen Topf zu setzen. Das können normale Plastiktöpfe, Torftöpfchen oder anderes Material von mindestens fünf Zentimetern Tiefe sein. Idealerweise bringt man die Samen in einem Zimmergewächshaus in ein lockeres Substrat aus Humus und Perlite ein, gewöhnliche Anzuchterde aus dem Gartenfachhandel lässt sich auch verwenden. Die Samen sollten zwischen zwei und vier Zentimetern tief in das Substrat gesetzt und stetig feucht gehalten werden. Das Zimmergewächshaus oder die Anzuchttöpfe bekommen einen halbschattigen Standort. Ist dieser geeignet, die Wasserzufuhr adäquat und das Substrat gut gewählt, sollten die Körner nach etwa einem Monat keimen. Die Samen lassen sich auch in Wasser oder einem mit Wasser durchnässten Zellstofftuch einweichen und damit vorquellen. Dies beschleunigt die Keimung, welche so normalerweise innerhalb von zehn Tagen geschehen sollte.

Lucys Xtra

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