FDA: Keine Zulassung für MDMA

Beschluss: Entaktogen darf bei PTBS nicht verwendet werden

MDMA (auch bekannt als Midomafetamine, Ecstasy etc.) wird in den USA nicht als Medikament zur Behandlung von Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) zugelassen. Das entschied die Arznei- und Lebensmittelbehörde des Landes FDA (Food and Drug Administration) am Samstag, 10. August 2024.

Wie der Arzneimittelhersteller Lykos Therapeutics mitteilte, lehnte die FDA die Zulassung von MDMA zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen ab und folgte damit der Empfehlung des Beratergremiums, das zuvor zu der Ansicht gekommen war, dass die Risiken einer MDMA-Behandlung bei PTBS den therapeutischen Nutzen überwiegen würden.

Lykos Therapeutics, ein Unternehmen, das zunächst aus der Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS) hervorgegangen war und nun von dieser losgelöst agiert, hatte bei der FDA die Zulassung des Medikaments als Teil eines Behandlungsschemas beantragt, das parallel zur psychotherapeutischen Behandlung verabreicht wird. Die MAPS wiederum engagiert sich seit Jahrzehnten für eine Etablierung von MDMA als psychotherapeutisches Hilfsmittel.

Es war das erste Mal, dass die FDA eine psychoaktive Substanz der Liste 1 für die medizinische Verwendung in Betracht gezogen hat. Wäre MDMA als Therapeutikum zur Behandlung von PTBS zugelassen worden, wäre dies die erste neuartige Therapieoption für dieses Krankheitsbild seit mehr als zwei Jahrzehnten gewesen.

Hier wurde aufgrund von Ideologien des War on Drugs wieder einmal eine wertvolle Möglichkeit verpasst – und wissenschaftliche Evidenz abermals zugunsten quasireligiöser Tendenzen der Drogengegner ignoriert. Tausende von Patienten, die von dem Medikament nachweislich hätten gesundheitlich profitieren können, stehen nun wieder alleine da. Und ohne suffiziente therapeutische Unterstützung.

Ressourcen:
Der Spiegel
New York Times
NBC News