»Pilze können winzig sein, aber auch riesengroß. Einer der größten Organismen, den wir kennen, erstreckt sich über zehn Quadratkilometer, wiegt Hunderte von Tonnen und ist zwischen zweitausend und achttausend Jahre alt. Heute sind fast alle Pflanzen von symbiotischen Pilzen abhängig (…). Pilze haben also etwas sehr Generatives an sich. Sie schaffen die Bedingungen für Leben, für neues Wachstum und für ein neues Sein.«
Merlin Sheldrake in «TRACKS: Von Pilzen und Cottagecore»
Vielerlei Arten von Pilzen begleiten den Menschen und seine Kulturgeschichte seit Ewigkeiten. Terence McKenna ging sogar so weit zu behaupten, dass die Menschwerdung wie wir sie kennen, also der Gewinn an Selbstbewusstsein, erst durch Psilocybin-Pilze ermöglicht werden konnte. Ob man dieser These zustimmt oder nicht: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass gerade für psychoaktive Schwämme (beispielsweise Amanita muscaria im europäischen Bereich und diverse Psilocybe spp. auf der ganzen Welt) kulturelle und künstlerische Konnotationen in verschiedensten Kulturen nachweisbar sind.
Der Pilz begleitet den Menschen mittlerweile ebenso lang wie Hund und Katze MycoLyco verbindet Pilze mit Synthesizern, um Klänge aus den Fungi zu synthetisieren. Dazu fängt er mittels eines Klemmkabels, das er an dem Pilz befestigt, kleine elektronische Signale aus dem Pilz ab, die in seinen Modularsynthesizer gespeist werden und so eine randomisiert-lebendige Klangsequenz abgeben.
wenn nicht sogar länger. Es überrascht deshalb nicht, dass Homo sapiens technische Schnittstellen sucht, um mit dem Wesen Fungus zu kommunizieren; und seien diese nur rein musikalischer Natur. Der MusikerEin Abschnitt in der kürzlich erschienenen Ausgabe von ARTE Tracks, den wir hier präsentieren wollen, beschäftigt sich mit dem sog. «Pilz-Boom in der Popkultur». Wir empfehlen den aktuellen ARTE-Beitrag ab Minute 17:00.