In Kanada ist die Behandlung mit dem psychedelischen Tryptamin Psilocybin für vier schwerkranke Krebspatienten seit August 2020 bereits legal. Das von Gesundheitsministerin Patricia A. Hajdu genehmigte Projekt soll die Ängste der Krebskranken beschwichtigen und ihnen auf ihrem Weg helfen.
Das erste Unternehmen, dass sich im Juni 2020 einen Platz als Psilocybin-Lieferant für den Staat Kanada sichern konnte, war Numinus Wellness Inc. Dem Betrieb ist es erlaubt, Psilocybe-Pilze anzubauen und aus ihnen Psilocybin zu gewinnen, das in diversen klinischen Forschungen weltweit als Therapeutikum untersucht wird. Die Firma gab vor Kurzem bekannt, die erste staatlich geförderte Psilo-Pilz-Ernte eingefahren zu haben. Michael Tan, leitender Geschäftsführer von Numinus, meint dazu:
„[Die Ernte ist ein] signifikanter Meilenstein für die Branche. Jetzt können wir die Forschung und Entwicklung standardisierter Kultivierungs-, Extraktions- und Testmethoden vorantreiben und Produktkonzepte entwickeln, um eine sichere und evidenzbasierte psychedelische Psychotherapie zu unterstützen und eine geordnete Sporenbibliothek aufzubauen.“
Michael Tan für The Growthop
Neben Psilocybin hat sich Numinus auch auf MDMA, DMT und Meskalin spezialisiert.
Ehtnopharmakologe Dennis McKenna, Mitglied des General Advisory Council (dt.: Allgemeiner Beirat) von Numinus, sieht in der substanzunterstützten Therapie eine Reminiszenz an die urtümlichen Kulturen – und weist darauf hin:
„Pilze werden in der traditionellen Medizin seit Tausenden von Jahren verwendet. (…) Kosten sollten kein Hindernis für den Zugang zu diesen Medikamenten sein, und die Verwendung von Pilzextrakten wird dazu beitragen, dass diejenigen, die sie am dringendsten benötigen, von Psilocybin-Therapien profitieren können.“
Dennis für The Growthop