Essenziell und hoch konzentriert – Die hohe Kunst der Cannabis-Extraktion

Super macro close up of trichomes on female cannabis indica plant leaf with water drop for size comparison.
Live Resin. Foto: imgur

Nicht nur in den USA und in Kanada werden Cannabis-Konzentrate immer beliebter, auch in Europa erfreuen sie sich einer stetig wachsenden Fangemeinde. Cannabis-Patienten und deren Ärzte schätzen sie, weil sie einfach standardisierbar und gut dosierbar und beim Kochen und Backen gut löslich sind. Freizeitkonsumenten und Patienten schätzen zudem die einfache und nikotinfreie Inhalation mit Vaporizer oder über eine E-Zigarette, bei der weit weniger Inhalat eingeatmet werden muss als beim Rauchen.

Dienten den Hippies in den 1970ern noch eine Ketchupflasche und unvergällter Alkohol als Ausrüstung für die ersten Extraktionsversuche, arbeiten die Veredler von heute mit weit fortgeschrittener Technik. In Gegenden, in denen der Anbau von Cannabis toleriert wird oder legal ist, dient die Zahl 710 als Code für alles, was mit Cannabis-Extrakten zu tun hat. Dreht man 710 auf den Kopf, liest man «OIL». «710» steht sozusagen für die Sommelier-Variante des Cannabis-Genusses. Neben Wirkung und Geruch stehen Textur, Aroma, Konsistenz und die spezielle Wirkstoffkombination im Vordergrund; es geht weniger um das ultimative High, das bei so hohen Wirkstoffkonzentrationen ohnehin kaum vermeidbar ist.

Aber Entwicklung und Fortschritt sind nur dort möglich, wo die Produktion des benötigten Rohstoffs möglich, also im Falle von Cannabis legal oder geduldet, ist. So ist Spanien aufgrund seiner vielen Cannabis-Social-Clubs zum Konzentrat-Eldorado Europas geworden. In den Niederlanden hingegen gelten Extrakte laut dem «Opium-Act» als harte Drogen und dürfen von Coffeeshops nicht wie Gras und Hasch verkauft werden. Deshalb ist es in Europa – mit Ausnahme von Spanien – kaum möglich, abseits vom Schwarzmarkt gute Extrakte zu finden. In Kanada und vielen US-Bundesstaaten hingegen greifen immer mehr Menschen aus den erwähnten Gründen zu hochkonzentrierten Cannabinoiden. Die werden dort meist schon auf industriellem Niveau produziert.

Die Hersteller verfügen über staatliche Lizenzen sowie über neueste Technik und Laboratorien. In Spanien und dem Rest Europas wird meist auf viel niedrigerem Niveau produziert, weil weder Cannabis Social Clubs noch illegale Hanfgärtner über eine entsprechende Infrastruktur verfügen. […]

Michael Knodt

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