Guam hat Cannabis für den rekreativen Gebrauch legalisiert und reiht sich damit in die Liste der progressiven Gebiete ein, die ihre Cannabisgesetze vernunftgemäß ändern.
Guam ist ein sogenanntes Außengebiet unter Hoheitsgewalt der Vereinigten Staaten von Amerika. Ende März verabschiedeten die Abgeordneten des halb-autonom regierten Inselparadieses im westpazifischen Ozean ein Gesetz, das den Bewohnern den Freizeit-Konsum von Cannabis ermöglicht. Die Befürworter-Seite lag lediglich mit einer Stimme in der Mehrheit, womit die Abstimmung sehr knapp ausfiel. Obwohl die Gouverneurin Lou Leon Guerrero den Gesetzentwurf bereits unterschrieb, will sie die endgültige Fassung desselben noch einmal überprüfen, da nicht alle Abgeordneten mit der jetzigen Fassung zufrieden seien.
Laut den gesetzlichen Neuerungen dürfen Erwachsene ab 21 auf Guam nun legal Cannabis erwerben, konsumieren und bis zu sechs Pflanzen selber anbauen. Der Konsum an öffentlichen Plätzen ist nur gestattet, wenn dazu eine Individual-Erlaubnis des neu eingerichteten Cannabis-Control-Boards existiert, das für Regulationen rund um Cannabis-Gebrauch und -Verkauf zuständig sein wird. So dürfen z.B. Hanf-Betriebe nicht näher als 100 Meter von Parks, Erziehungs-Einrichtungen und Schulen gelegen sein. Außerdem sind jährliche Sozial- und Wirtschaftsstudien in Bezug auf Cannabis geplant.
Der medizinische Gebrauch von Cannabis ist in Guam bereits seit 2014 erlaubt. Eine Umsetzung in die Praxis ließ sich bisher aufgrund infrakstruktureller Gegebenheiten allerdings nicht erzielen. Um Cannabis-Patienten trotzdem eine Möglichkeit der Selbstmedikation zu ermöglichen, erlaubte man 2018 den Eigenanbau in Guam.
Mirko Berger