Hessen will Drug Checking

Endlich Safer Use etablieren

In Wiesbaden, der Landeshauptstadt Hessens, diskutiert man zurzeit die Einführung von Drug-Checking-Programmen. Die Idee: Öffentliche und vom Staat geförderte Stellen, an denen man (illegale) psychoaktive Substanzen vom Schwarzmarkt auf ihre Reinheit testen lassen kann – und das natürlich völlig legal. Die Initiative sei besonders für Partygänger gedacht; damit seien dann auch überwiegend sog. „Partydrogen“ für das Drug Checking prädestiniert, also Amphetamine, Methamphetamine und sogenannte „Designerdrogen„.

Kai Klose, Mitglied der Grünen und Sozialminister Hessens, befürwortet das Projekt unter dem Gesichtspunkt der hinzukommenden Beratung und Suchtprävention. Erstaunlicherweise erhält er dabei Unterstützung seitens der hessischen Justizministerin Eva Kühne-Hörmann von der CDU. Sie meint:

„Zum einen schützen wir Konsumenten vor unmittelbaren Gesundheitsgefahren des Konsums, indem das Labor Wirkstoffe und Verunreinigungen in den Drogen erkennt. Zum anderen ist das Drug Checking immer mit einer Suchtberatung verbunden, die auf vielen Wegen hilft, beispielsweise durch die Vermittlung einer Therapie.“
Eva Kühne-Hörmann für die Ärzte Zeitung

Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte verhindert schon lange immer wieder Drogen-Modellprojekte, da es sich strikt an die Auflagen des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) halten muss. Mittels eines neuen Paragraphen im BtMG will die hessische Landesregierung dafür sorgen, dass die seit Jahren betriebenen Anstrengungen zur Einführung von Drug-Checking– und Pill Testing-Programmen endlich ihre Wirksamkeit zeigen können. Ergänzend zum bereits existenten § 10a BtMG (Erlaubnis für den Betrieb von Drogenkonsumräumen) soll § 10b BtMG entworfen werden, der eine solide rechtliche Basis für Drug Checking bieten soll.

Quelle