In den beiden Schweizer Städten Bern und Biel bietet die Stiftung für Suchthilfe Contact seit dem 20. August 2021 kostenlose Drug-Checking-Analysen an. Das Programm dib – Drug Checking, Infos und Beratung gibt in Zusammenarbeit mit dem Kantonsapothekeramt Bern (KAPA) Konsumenten illegaler Substanzen die Möglichkeit, die in ihrem Besitz befindlichen Drogen auf Reinheit bzw. Verschnittstoffe testen zu lassen.
Zu jedem Drug Check gehört allerdings auch ein Gespräch. Dazu äußerte sich Leiter von Contact Alexandre Brodard gegenüber dem Bund:
»In den Beratungsgesprächen wird erklärt, dass es keinen Konsum ohne Risiko gibt und dass das Analyseresultat keine Unbedenklichkeitserklärung darstellt (…). Es kann auch bei einer bisher vertrauenswürdigen Quelle vorkommen, dass man ein Produkt erhält, das mit synthetischen Cannabinoiden versetzt wurde.«
Quelle
Wer Bedarf für weitere psychologische, seelsorgerische oder medizinische Angebote hat, kann diese ebenfalls in Biel und Bern wahrnehmen – ganz ohne das Risiko einer staatlich-rechtlichen Verfolgung.
Die Testergebnisse erreichen den anonymen User ein paar Wochen später nach Abgabe der zu testenden Substanz(en). Akzeptiert werden sämtliche Darreichungsformen, also Pillen, Pulver und Liquide, aber auch Naturprodukte, wie z.B. Cannabis.
Die seit 1973 existente Stiftung Contact setzt sich im Raum Bern bereits seit Dekaden für Schadensminderung und Safer Use hinsichtlich Drogenkonsums ein. Den Schäden, welche von der Illegalisierung psychoaktiver Substanzen verursacht werden, versucht Contact durch nonprohibitionistische Maßnahmen entgegenzutreten, wie etwa mit politisch neutraler Beratung, Drug-Checking wie auch sterilen Rückzugsräumen für Konsumenten.