Seit 2019 ist die medizinische Verwendung von Cannabis und Kratom in Thailand formal legalisiert. Am 7. August 2019 hat die Government Pharmaceutical Organisation (GPO) bekanntgegeben, dass nun die erste Charge Cannabis-Öl an ausgewählte Krankenhäuser ausgeliefert werden soll.
Da der Import von Cannabis-Produkten in Thailand auch für die medizinische Nutzung strengstens verboten ist, verwendet die GPO konfisziertes Cannabis als Ausgangsbasis für die Öl-Herstellung.
Diese kuriose Vorgehensweise sorgte für durchaus vorhersehbare Probleme. So konnten von den zwanzig Tonnen Rohmaterial nur ungefähr sieben Kilo verwendet werden, da ein Großteil des konfiszierten Materials mit Chemikalien und Schwermetallen belastet war. Von den geplanten 10.000 Flaschen Cannabis-Öl konnten demnach nur 4.000 hergestellt werden.
In Zukunft sollen deshalb Lizenzen dediziert an thailändische Firmen vergeben werden, um solche Versorgungsengpässe zu vermeiden. Laut Withoon Danwiboon, dem Geschäftsführer der GPO, wird es ausländischen Investoren und Firmen jedoch in den kommenden fünf Jahren nicht erlaubt sein, am Markt teilzuhaben.
„In der zweiten Phase könnte Ausländern jedoch eine Quote zugewiesen werden, um ein begrenztes Volumen von Cannabis-Geschäften zu erlauben.“
Withoon Danwiboon, Geschäftsführer der GPO
Damit soll der Befürchtung entgegengearbeitet werden, dass ausländische Konzerne von der neuen Gesetzgebung profitieren würden, die Patente und Gewinne jedoch nicht im Land verblieben.
Bereits im vergangenem Jahr wurde bekannt, dass das britische Pharmaunternehmen GW Pharmaceuticals sowie die japanische Firma Otsuka schon bereit stünden.
Dirk Netter