US-amerikanischer Pro-Kratom Verband unter finanziellem Druck

American Kratom Association bittet um Spenden für weitere Lobbyarbeit

Logo der American Kratom Association

Der einflussreichste Kratomverband der USA, die American Kratom Association (kurz AKA), steht laut eigenen Angaben unter starkem finanziellem Druck. Der Hauptgrund dafür liegt in den Honoraren der engagierten AKA-Lobbyisten. Der Verband bittet deshalb um Spenden, um das derzeitige Ziel von 70.000 US-Dollar (ca. 62.000 Euro) zu erreichen, und damit weiteren Aktivismus gewährleisten zu können.

Die Kratombewegung sieht sich jedoch nicht allein auf der finanziellen Ebene mit Problemen konfrontiert. Der Liberalisierung von Kratom stehen – trotz der positiven Entwicklungen in Utah, Arizona und Georgia – einige gewichtige politische Akteure entgegen.

So arbeitet etwa die Lebensmittelaufsichtsbehörde der USA (Food and Drug Administration, kurz: FDA) seit einigen Jahren an der Illegalisierung.

Befürworter der vielseitigen Heilpflanze werfen der FDA dabei unlautere Motive vor. Aus deren Sicht agiere die Behörde als Erfüllungsgehilfin der Pharmaindustrie („Big Pharma“) – die in Kratom eine Gefahr für den Absatz der eigenen Opioid-Analgetika sieht, weshalb sie diese Konkurrenz vom Markt drängen möchte.

Tatsächlich wurde die FDA in der Vergangenheit bereits mehrfach medial für die großzügigen Spenden gerügt, welche sie von verschiedenen Firmen aus dem Bereich der Pharmaindustrie erhalten hatte.

Während die FDA weiterhin die Meinung vertritt, Kratom sei ein gefährliches Rauschmittel ohne jegliche medizinische Anwendung, deuten jüngste wissenschaftliche Daten darauf hin, dass vom hedonistischen Kratomkonsum – bei mündiger Anwendung – ein relativ geringes gesundheitliches Risiko ausgeht.

In der medizinischen Anwendung von Kratom zeichnet sich ein noch deutlicheres Bild ab; vergleicht man gängige, opioid-basierte Schmerzmittel mit den Kratom-Hauptwirkstoffen, so zeigt sich für Kratom ein vergleichbares Wirkspektrum bei einem weitaus geringerem Suchtpotenzial und ohne die typischen Gefahren von Opiaten, wie z.B. einer Atemdepression.

Dirk Netter