Methylon (MDMC)

Safer Use Info

MDMC ist ein Phenylethylamin aus dem Labor des US-Chemikers Alexander Shulgin (1925-2014), das der psychedelische Alchemist Methylon nannte.

Methylon wird auf der Straße Neocor, Ease und Explosion genannt und findet sich zuweilen als Inhaltsstoff von Ecstasy-Tabletten auf dem Markt. Methylon ist eine von seinem Erfinder Alexander Shulgin geprägte Bezeichnung, aber auch der Name eines Medikamentes (Methylprednisolon) und eines Phenolharzes, weshalb der Begriff für einige Verwirrung sorgen kann. Um sicher zu gehen, verwendet der informierte Psychonaut die Abkürzung MDMC, die sich auf den chemischen Namen des Stoffes bezieht: 3,4-Methylendioxy-N-Methylcathinon. Mit dieser Bezeichnung wird die Ähnlichkeit zu MDMA deutlich, und die ist nicht zufällig gegeben.

Auch die Effekte, die durch MDMC herbeigeführt werden, ähneln in gewisser Weise denen des MDMA, weshalb die Substanz nicht nur in psychonautischen Privatkreisen, sondern auch im Untergrund der Psychotherapeuten populär geworden ist. Dabei hatte MDMC sich bei den Therapeuten deshalb etabliert, weil es zunächst nicht von den Betäubungsmittelgesetzen erfasst gewesen war. Erst nachdem es bekannter und auch von der Polizei immer öfter beschlagnahmt wurde, gingen Deutschland, Österreich und die Schweiz dazu über, den Stoff zu illegalisieren.
Heutzutage unterliegt MDMC in den deutschsprachigen Ländern den Drogenverboten und darf auch in den niederländischen Smartshops, die die Substanz anfänglich frei vertrieben hatten, nicht mehr angeboten werden.

MDMC sollte stets mit Vorsicht konsumiert werden, insbesondere Personen mit Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sollten auf die Einnahme des Stoffes besser verzichten. MDMC kann den Blutdruck und die Herzfrequenz sowie die Körpertemperatur signifikant erhöhen, wenn auch nur ein bisschen zu viel genommen wurde. Die individuelle Dosis ist bei MDMC von äußerster Relevanz, weshalb sich Einsteiger bedacht an ihre Individualdosierung herantasten sollten. Während der Wirkung sollte man auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und regelmäßig Pausen (vom Tanzen etc.) einlegen.

Weniger ist mehr – über die Dosierung
In der Literatur wird angegeben, dass MDMC zu dosieren sei wie MDMA – auch Alexander Shulgin hatte diesen Wert in seinem Buch PiHKAL notiert. Allerdings wirkt MDMC, obwohl noch nicht gut erforscht, erfahrungsgemäß deutlich kreislauflastiger, als dies bei MDMA ist. Die Dosierung von MDMA (1,5 mg/kg Körpergewicht) sollte für MDMC nicht angewendet werden, besser sind hier 0,5 mg.

Verwandtschaft mit MDMA
Info für Spezialisten: MDMC ist das sogenannte Beta-Keto-Analogon des MDMA, das chemisch Methylendioxy-Methylamphetamin heißt. Das heißt auf Deutsch: Die Einführung einer Beta-Ketogruppe in MDMA baut das Methylamphetamin des MDMA in Methylcathinon um.

Das Wirkprofil
MDMC wirkt ähnlich wie MDMA, allerdings lassen sich deutliche Unterschiede hervorheben. Zum einen bewirkt MDMC einen eher klareren Rausch als MDMA. Hat man – wir gehen von einer normalen Dosis aus (0,5 mg pro Kilo Körpergewicht) – die Augen geschlossen, kann es sich anfühlen und so tief gehen wie beim MDMA. Sind die Augen jedoch geöffnet, kommt man sich zuweilen so vor, als hätte man gar keine Substanz eingenommen. Unterm Strich wird die magische Qualität des MDMA mit Methylon nicht erreicht. 

Mischkonsum mit MDMC
MDMC erzeugt im Mischkonsum ungeahnte Synergien. Im psychedelischen Untergrund ist bekannt, dass die Kombo vom MDMC, Zauberpilzen und Lachgas zu DMT-artigen Visionen führen kann. Auszug aus einem Tripreport mit MDMC, 2C-B und Lachgas: „Dass irgendetwas anders war, merkte ich schon, als ich die Lachgasballons nahm. Die Visionen und Gefühle beim Lachgasrausch waren intensiver und hielten länger an. Ungefähr der (…) fünfte Ballon ließ mich eine Blume sehen, (…) die mit Ayahuasca-Mustern ausgefüllt war. Jedes einzelne Blatt hatte dieses Muster und die Blume drehte sich wie ein Kreisel.‟ (mb)

Literatur

Beschreibung von MDMC in Alexander „Sasha“ Shulgins PiHKAL.

Weiterführende Informationen gibt es im Buch Psychoaktive Drogen von Markus Berger.